Rothnaußlitz in den Kriegswirren

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Wie schon berichtet, blieb das Dorf von Kriegen nicht verschont - weder von den hier ausgetragenen Kämpfen von Kosakeneinheiten gegen Nachschubkolonnen Napoleons noch von den Gestellungsbefehlen im 1. und 2. Weltkrieg. 1936 vermerkte J. Schneider als Schulchronist, dass alle drei damals in Rothnaußlitz unterrichtenden Lehrer zwischen 1914 und 1918 Frontdienst zu leisten hatten und von den Schulkindern 6.200 Mark Kriegsanleihe eingetrieben wurden. Ein Blick in die Kriegsspendenliste zeigt, dass auch 18 Tabakspfeifen, 3.260 Zigarren und mehrere Zentner von Laubheu den Kriegserfolg sichern helfen sollten.

Zu den letzen Kriegstagen 1945 lassen wir Walter Hinz als Chronisten sprechen: „Am 04. Mai kam erneut ein Befehl zur Evakuierung der Gemeinde. Jetzt wurde auch alles Vieh, das sich noch in Rothnaußlitz befand, auf dem Gutshof zusammengetrieben und durch die Wehrmacht abtransportiert. Die Einwohner zogen über Gaußig in Richtung Tschechoslowakei. Der Marsch ging zunächst bis Wehrsdorf, wo die meisten untergebracht werden konnten. Die wenigen Tage bis zum Ende des Krieges verbrachte man in diesem Gebiet und um den 11.05. kehrten die Einwohner nach Rothnaußlitz zurück.“ Sie fanden den zu Hause gebliebenen Ewald Nitsche erschossen vor und das Haus der Familie Schäfer abgebrannt.  

Als Bürgermeister beim Ordnen des Umbruch-Chaos fungierten Erich Wockatz, später Walter Bernhard. Gasthof „Zum Elefanten“ und Schule dienten monatelang als Flüchtlingsunterkünfte.

 

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